Maßnahme Naherholung Hölzertal

Das Hölzertal mit seinen ausgedehnten Wiesen und Schilfbeständen ist von so großer ökologischer Bedeutung, dass es komplett im Landschaftsschutzgebiet „Glemswald“ liegt. Mit Schließung der Hölzertalstraße ist die Amphibienwanderung weitgehend ohne menschliches Zutun wieder möglich.

Worum geht es?

Der östliche Teil ist sogar mit einem noch höheren Schutzstatus, nämlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen. So finden sich im Hölzertal neben ausgedehnten Schilfbeständen die blütenreichen Glatthaferwiesen in den unterschiedlichsten Ausprägungen: nämlich von sehr trocken bis nass. Das führt zu einer ungeheuren Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Nur in ganz wenigen anderen Regionen findet sich diese Artenvielfalt auf so engem Raum. 

Vor allem Amphibien und Reptilien finden hier in Kombination mit dem angrenzenden Wald einen idealen Lebensraum. Die Amphibien sind dabei darauf angewiesen, den Hölzersee als Laichgewässer nutzen zu können. Dies ist derzeit nur durch den unermüdlichen Einsatz ehrenamtlicher Helfer möglich, die die Amphibien mit sog. Krötenzäunen abfangen und sicher über die Straße tragen. Das ist allerdings nur eine Hilfskrücke! Mit Schließung der Hölzertalstraße ist die Amphibienwanderung weitgehend ohne menschliches Zutun wieder möglich.

Aber nicht nur Amphibien profitieren vom Rückbau der Straße zu einem Feldweg. Alle Tiere werden durch die Trennwirkung und den Lärm von der Straße beeinträchtigt. Vom Wildschwein, Reh, Hase über die Fledermäuse bis hin zu vielen Vögeln.

Am meisten profitieren jedoch die Menschen, wenn sie im Frühjahr, Herbst oder Winter nicht auf der Schattenseite entlang der Winterhalde spazieren gehen müssen. Sie können dann entlang der Sommerhalde auf der Südseite des Waldes die ersten oder letzten Sonnenstrahlen bei ihrem Spaziergang oder Radausflug genießen – ohne Lärm und Verkehr. Außerdem würde sich dieser Weg dann als Radschnellweg nach Stuttgart in hervorragender Weise eignen, ohne extreme Steigungen in Kauf nehmen zu müssen.

Wie ist der Sachstand?

Welche Rechtsverfahren sind noch notwendig?

Wie ist der Zeithorizont?

Was passiert, wenn die Maßnahme nicht umgesetzt wird?

Bei Verzicht auf die Osttangente bleibt die natürliche Vermehrung vieler Tiere weiterhin vom Wohlwollen und dem Einsatz Ehrenamtlicher abhängig. Das wunderschöne und ökologisch äußerst hochwertige Tal bleibt auf einer Länge von 4 km für die Naherholung nur eingeschränkt verfügbar. Und nur der Vollständigkeit halber: Sollte die Hölzertalstraße saniert werden, wäre zusätzlich ein immenser Aufwand für neue Amphibienleiteinrichtungen und Tunnel erforderlich.